Eine Benchmark unter den Wave-Kites, die 2020 bereits in fünfter Generation daherfliegt. Neben seinen Surfgenen und seinem Talent fürs Foilen überzeugt der SST seit eh und je mit breitem Einsatzbereich in Richtung Freeride. Der Hauptunterschied zum Vorjahr ist das neue Core-Ripstop von Teijin, das den Kite noch stabiler macht und die Lebensspanne verlängert. Das steifere Tuch in Kombination mit der Mini-Bridle sorgt dafür, dass Steuerimpulse besser umgesetzt werden. Einen Turn einzuleiten erfordert beim SST wenig Input an der Bar – ein leichter Druck übers Handgelenk genügt, um ihn sofort reagieren zu lassen. Auch bei powertechnischen Veränderungen gibt es übers ganze Windfenster hinweg kein Zusammenklappen. Und obwohl der SST in seiner Klasse zu den schwereren Kites zählt, zeugt exzellenter Drift von seinem soliden Grundgerüst. Die für Slingshot typische Lowend-Power steckt auch im SST – Höhelaufen funktioniert bei viel weniger Wind als erwartet, was vor allem bei Sideshore-Bedingungen praktisch ist. Nimmt der Wind zu, beginnt er vor allem bei schwereren Fahrern schon mal zu eiern. Was – sofern man Bescheid weiß und sein Material entsprechend trimmt – kein Problem darstellen sollte. Das Gefühl an der Bar erscheint im Vergleich zu den Vorgängermodellen etwas linearer, mit weniger On-/Off-Kraftentfaltung und besserer Dosierbarkeit. Die Compstick-Bar bleibt vertraut wie gehabt, wenn auch mit drei durch die Bar verlaufenden Leinen plus Gummizug an der Safety im Vergleich zu anderen Bars etwas komplexer. Im Test flogen wir den SST in 7 m2 mit 20-m-Leinen – eine gute Kombi, bei der der Kite schön tief im Windfenster sitzt und seine Driftqualität besonders gut herauskommt, ohne viel an Höhelauf-Performance einzubüßen. Zum Foilen ist der SST ein Genuss: Sein tiefer Stand im Windfenster, das komfortable Lowend-Handling und der solide Kraftabbau sorgen dafür, dass man sich ganz auf Board und Foil konzentrieren und den Kite dabei großteils ignorieren kann. Er ist extrem stabil, agiert gehorsam und generiert bei Turns und Loops genau die richtige Menge an Power, um verlässlich und schwungvoll durch das Manöver zu kommen.
Kurz gesagt: Auf den klassischen Shape des SST ist Verlass! Neu in diesem Jahr sind unter anderem das robustere Tuch und die progressivere Depower – auch für eingefleischte Fans durchaus ein Upgrade wert!