Mit Einführung des Slash wurde der Pivot (trotz guter Surf-Eignung) mehr in die Mitte des Naish-Lineups verdrängt. Mittlerweile ist der Slash Naishs Surf-Waffe Nummer eins – zu Recht, denn in dieser Disziplin macht ihm so schnell keiner etwas vor! In seiner dritten Generation glänzt er mit verringertem Fronttube-Durchmesser und reduziertem Bardruck über die gesamte Windrange. Neu in Sachen Material ist der HT-Plus-Faden, der die Naht der Leading-Edge verstärkt (so dass man den Slash sorglos aufs Maximum aufpumpen kann) und der Bladder-Lock, der die Enden der Bladder sichert bzw. am Verrutschen hindert. Wie immer hat man sich bei Naish also auf die kleinen Feinheiten konzentriert. In Summe ergibt das ein Produkt, das die volle Punktzahl für Qualität und Liebe zum Detail verdient. Wir haben den Slash mit dem Torque-BTB-System ( Depower below-the-bar) getestet. Gleich vorab: Auch nach der Überarbeitung zählt die Torque für uns immer noch zu den hochwertigsten und einwandfrei funktionierendsten Bars des Marktes. Mit dem BTB-System hatten wir schon mal Probleme, in Kombination mit der Torque-Bar sind wir aber überzeugt – die Klemme ist clever designt und macht Adjustments relativ einfach, das Handling ist easy. Ob man die Depower unter dem Barholm mag oder nicht, ist definitiv Geschmackssache. Es lässt die Bar alles in allem cleaner wirken, erfordert jedoch etwas Eingewöhnungszeit.
Aber zurück zum Slash: Auf dem Wasser zeigt er sich wendig und reaktiv. Wir sind den 8er mit Standard-Settings geflogen und waren beeindruckt von seiner konstanten Power, Schnelligkeit und engen Drehradien. Bei schwächerem Wind oder in Onshore-Bedingungen kann man ruhig zur kleineren Größe greifen und so noch mehr aus seiner Session herausholen – entsprechendes Fahrkönnen vorausgesetzt. Bei perfekten Side- oder Sideoff-Conditions ist der Slash in seinem Element: Durch die Manövrierfähigkeit und Power schnappt man sich die Wellen easy und genießt dann den beeindruckenden Drift. Auch wenn man die Bar wegschiebt und ohne Power fährt, reichen subtile Steuerimpulse aus, um den Kite zu kontrollieren. Der enge Drehradius und die gute Kontrollierbarkeit machen auch Downloops einfach – die Grundlage, um sein Können in der Welle nach oben zu schrauben und sich voller Power in die Section zu werfen. Auch im Topend – an Tagen mit mehr als 25 Knoten – überzeugt das Topend des Slash, der 8er ist bei konstanter Power gut kontrollierbar und neigt selbst bei voller Depower nicht zum Überfliegen.
Kurz gesagt: Wahrscheinlich der derzeit wendigste und reaktionsschnellste Surfkite auf dem Markt – in der 2019er-Version mit einigen zusätzlichen kleinen Raffinessen.