Die Revolution der ultra-leichten Kites ist voll im Gange – nicht umsonst aufgrund des Foil-Booms der letzten Jahre. Mit dem ursprünglichen Ultra, einer freeridigen Single-Strut-Konstruktion mit Leichtwind- und Foilgenen, waren Airush dabei schon recht früh an Bord. Weiter geht’s nun mit dem Ultra V2, der überarbeitet und in vielen Bereichen verbessert wurde. Das Tuch ist straff und ausgewogen, wodurch der Kite grundsätzlich gut im Windfenster positioniert bleibt. Am unteren Limit seiner Flugkapazität fällt und luvt er angenehm vorhersehbar an und lässt sich einfach durch etwas Kanteneinsatz abfangen – sprich, typische Lowend-Katastrophen lassen sich so gut verhindern. Praktisch vor allem beim Foilen in Onshore-Bedingungen mit kleinen Wellen! Die gesamte Konstruktion ist auf Leichtigkeit ausgelegt, aber dabei gut durchdacht. Airushs Load Frame und das Web-Tech-Konzept sind über das gesamte Tuch hinweg präsent, was die Struktur strafft, weniger schweres Dacron erfordert und so einiges an Gewicht spart. Der Ultra verfügt über deutlich verlängerte Wingtips mit Anknüpfpunkten direkt an den Tips, was sowohl der Liekspannung als auch der Kontrolle der Hinterkante und der Drehgeschwindigkeit zu Gute kommt. Bei ordentlicher Hebelwirkung an den Wingtips kann man zusehen, wie sich die Canopy verdreht und der Kite reagiert. Verglichen mit seinen Stallgefährten anderer Marken hat der Ultra weit mehr Streckung, wesentlich mehr C-Shape und fühlt sich weniger schwerfällig an. Auch in der Welle sollte man ihn nicht unterschätzen: Das spritzige Handling und sein angeborener Drift lassen ihn dort – vor allem in 10 m2 – noch ansehnlich performen, wo andere Kites der gleichen Größe oft schon etwas schwerfällig werden. Wie bei leichtgewichtigen Single-Strut-Kites üblich glänzt auch der Ultra im Lowend. So bietet der 10er beim Foilen sogar unter zehn Knoten ansehnlichen Zug, kombiniert mit reaktiver Drehgeschwindigkeit und On-/Off-Kraftentfaltung. Seine wunden Punkte liegen bei Böen im oberen Windbereich, wo der Rahmen dazu neigt, Stabilität einzubüßen (vor allem bei Kitern mit etwas mehr Gewicht). Aber das liegt eben an seiner Konstruktion – typisch Single-Strutter. Wichtig ist, dass die Stabilität bei länger anhaltender Windzunahme gegeben ist, und das ist der Fall. Alles in allem hat der Ultra V2 im Vergleich zu seinem Vorgänger einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht – beispielsweise flattert die Hinterkante bei aggressiven Steuerimpulsen viel weniger als noch beim V1. Und er fliegt noch, wenn man mit anderen Kites schon längst schwimmen müsste.
Kurz gesagt: Ein leichter, spielerischer und unterhaltsamer Schirm mit exzellenter Leichtwind-Performance – genau das, was man sich von einem Single-Strut-Kite erwartet.